La Paz in Bolivien ist eine beeindruckende Stadt. Der höchste Regierungssitz der Welt versprüht seinen ganz eigenen Charme. Die Stadt liegt in einem Kessel auf über 4000m, Micros schieben sich steile, enge Gassen hoch und mehrere Seilbahnen fliegen über die Barrios.
Leider bleiben uns auf unserer Reise nur wenige Stunden in La Paz und trotzdem glaube ich haben wir einen guten Eindruck davon bekommen, was La Paz für Touristen ausmacht. An unserem ersten halben Tag geht es auf den Hexenmarkt. Hier könnten Besucher, wenn sie wollen, hunderte von Bolivianos ausgeben und wir tun das auch. Armbänder, Taschen, Täschchen, Souvenirs aller Art, Klamotten, Schmuck – alles natürlich authentisch bolivianisch Made in China. Interessanter aber irgendwie abstoßend sind allerdings die verschiedenen Glücksbringer und Talismane, darunter auch getrocknete Lamaföten, allerlei Knochen und verschiedene Kräuter. Außerdem gibt es einige Potenzmittelchen auf Cocabasis.
El Alto und die größte Feria der Welt
Unser zweiter Tag in La Paz führt uns Richtung El Alto. Die Gegend Oberhalb des Stadtkessels gehört offiziell allerdings gar nicht zum bolivianischen Regierungssitz (diese Unwort muss ich hier übrigens verwende, da La Paz nicht die Hauptstadt Boliviens ist), allerdings sind die beiden Städte durch mehrere Telefericos unzertrennlich. Die Seilbahnen gibt es augenscheinlich noch nicht lange, aber sie scheinen gut anzukommen. In El Alto sieht man immer wieder Spruchbänder und Mauern, die mehr derartige Verbindungen nach La Paz fordern. Die Fahrt über den Dächern ist auch deutlich angenehmer und schneller, als sich in einem Micro durch die verstopften Straßen zu arbeiten. Außerdem fliegt man unbehelligt über die unangenehmeren Viertel von La Paz.
Unser eigentliches Ziel ist aber die Feria in El Alto, angeblich eine der weltweit größten. Der Markt beginnt direkt am Ausgang des Telefericos und erstreckt sich kilometerweit, sowohl am Rande des Stadtkessels von La Paz, als auch in die Stadt hinein. Jeden Donnerstag und Sonntag werden hier den ganzen Tag Waren angeboten, die wir zuhause entweder im Supermarkt, bei H&M, bei Saturn oder im Baumarkt suchen würden. Von Smartphones, Gadgets aller Art und Klamotten über Spaten, Nägel, Türen und Kloschüsseln gibt es hier alles zu kaufen. Am interessantesten sind allerdings die vielen Stände, an denen Filme, Musik oder sogar Software angeboten wird. Alles Raubkopien, hübsch auf DVD gebrannt und in Plastik verpackt, trotzdem im Preis natürlich unschlagbar. Für 5 Bs (weniger als 1€) gibt es die neuesten Filme und Spiele. Hier wird mit „The Pirate Bay“ richtig Geld verdient.